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#VillageStory Lambatara – Die Kraft der Diaspora

Marie
18. Januar 2021

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Der Wind peitscht uns den Sand mit einer Geschwin­dig­keit ins Gesicht, dass uns fast die Tränen kommen. Wir sind in Lambatara, einem Dorf, durch das die Haupt­straße Malis führt. Dement­sprechend gibt es viel Verkehr und die vorbei­fahren­den Autos wirbeln so viel Staub auf, dass Lambatara aus der Ferne eher wie eine Fata Morgana wirkt als ein reales Dorf.

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Autonome Netz­­finanzie­rung mit Hilfe der Diaspora

Lambatara ist eines der Dörfer, das die Wichtig­keit der afrikani­schen Diaspora deutlich vor Augen führt. Mit Diaspora ist im Allge­meinen eine ethni­sche oder konfes­sio­nelle Gruppe gemeint, deren Mitglie­der über weite Teile der Welt verstreut sind und somit in zahl­reichen fremden Kultur­räumen eine reli­giöse oder ethni­sche Minder­heit darstel­len. Die größte Diaspora aus Lambatara befindet sich in Frank­reich. Viele Afrikaner und Afrikanerinnen, die im Ausland leben, haben das intrinsi­sche Bedürfnis, etwas für ihre Community in ihrer Heimat zu tun und inves­tieren deshalb in die “Entwick­lung” ihrer Städte oder Dörfer. In Lambatara konnte so beispiels­weise das komplette Strom­netz aus Mitteln der Diaspora finan­ziert werden.

Der Wille und Enthusias­mus der Diaspora, aber auch der Menschen in Lambatara, waren von Anfang an enorm. Ein hoch ange­sehener Arzt im Dorf fungierte als Treu­händer. Er sammelte, mit Hilfe weiterer Bewohner, im Dorf die Anzah­lungen der Menschen ein, die Interesse an einer solaren Strom­ver­sorgung von Africa GreenTec haben. Das Geld wurde erst dann an AGT gezahlt, als wir den Strom ein­schal­te­ten.

Dadurch wurde einer­seits sicher­ge­stellt, dass Africa GreenTec wirk­lich Strom an die Bewohner liefert, anderer­seits konnten wir sicher sein, dass wir ausreichend Strom­kunden haben, damit sich das Projekt trägt. Wie wir bereits in anderen VillageStorys berichtet haben, ist das Thema “Strom­projekt” in Subsahara-Afrika ein vertrauens­mäßig eher heikles Thema. Denn vieler­orts wurden von anderen Unter­nehmen und Organi­sa­tionen bereits Versprechungen gemacht und dann nicht gehal­ten.

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Die Strommasten wurden komplett neu installiert

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Aida und Torsten Schreiber beim Vorge­spräch mit den Einwohnern Lambataras

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Viele der Strom­an­schlüsse werden aktuell für die Kühl­schrank­betreibung genutzt

Lambatara – Dorf der Kühlschränke

Eine Be­sonder­heit in Lambatara ist auch, dass viele Menschen im Dorf über Kühl­schränke verfügen. Das führt in bestimmten Zeiten auch zu relativ hohen Netz­belas­tungen. Aktuell kann unser Solartainer® diese noch bewäl­tigen, unser Technik­team hat jedoch bereits vorsorg­lich in Zusammen­arbeit mit unserem Smart Meter Dienst­leister neue Ideen entwickelt.

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Achtung: Es wird technisch!

Da unsere Strom­ver­sor­gung keine 24 Stunden durch­gängig Strom bereit­stellt, kann der Strom, wenn er wieder anläuft, die Peak­leis­tung über­steigen und damit das Netz kurz­zeitig stark belas­ten, da alle Haus­halte automa­tisch und das heißt in diesem Falle gleich­zeitig damit beginnen Strom ziehen.

Um zu verhin­dern, dass das passiert, müssen die Anlauf­ströme der Zähler verrin­gert und verteilt werden. Das Technik­team hat die Smart Meter so programmiert, dass sich die Anlauf­ströme versetzt zuschal­ten und die einzelnen Haus­halte um wenige Sekunden versetzt ihre Strom­ver­sorgung wieder akti­vieren.

Dank der moder­nen Techno­lo­gie und der intelli­genten Netz­steuerung ist dies gut umsetz­bar und ein wichtiges Learning, das uns gut für kommende Projekte vorbe­reitet hat.