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Warum Infrastruktur-Investitionen der Schlüssel zur Energiewende sind

Jörg
05. Februar 2025

Häufig hören wir das Argument: „Erneuerbare Energien sind zu teuer und funktionieren nur mit Subventionen.“ Doch werfen wir einen Blick auf die Zahlen, wird klar: Auch fossile Energien hängen massiv am Tropf der öffentlichen Gelder – und das weltweit.

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Faktencheck: Fossile vs. Erneuerbare Subventionen

2022 wurden laut der Wirtschaftszeitschrift Capital weltweit 7 Billionen Dollar für fossile Energien subventioniert. Davon entfielen 1,3 Billionen Dollar auf direkte Subventionen; der Rest waren Folgekosten durch Umweltverschmutzung, Gesundheitsrisiken und Klimaschäden. Im Vergleich dazu beliefen sich die Subventionen für erneuerbare Energien laut EU-Bericht auf „nur“ 390 Milliarden Dollar (das sind nur 5,57 % der Subventionen für fossile Energien).

Warum diese massiven Unterschiede? Weil fossile Energien kontinuierliche Kosten für Rohstoffe, Logistik und Entsorgung verursachen – ein Fass ohne Boden. Bei erneuerbaren Energien dagegen fallen vor allem anfängliche Investitionen an, etwa für Solaranlagen oder Windparks. Danach erzeugen sie Energie fast kostenlos und verursachen keine Umwelt- oder Gesundheitsfolgekosten.

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Warum Subventionen sinnvoll und notwendig sind

Subventionen fördern Innovation und sorgen dafür, dass auch strukturschwache Regionen von nachhaltiger Infrastruktur profitieren können. Das gilt nicht nur für erneuerbare Energien, sondern war schon immer ein Erfolgsrezept für den Aufbau von Straßen, Bahnen und Kommunikationsnetzen – sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern.

Infrastruktur betrifft die gesamte angeschlossene und umliegende Bevölkerung. Die indirekten Effekte für die Volkswirtschaft kommen dabei nicht nur den direkten Kunden zugute, sodass der einzelne Infrastrukturanbieter diese nicht abschöpfen kann. Außerdem entstehen Nachfrage und Umsätze häufig zeitlich verzögert. Bei einem Gesamtzinssatz, der signifikant über 0 % liegt, bleibt bei der Abzinsung der späten Kapitalrückflüsse nicht mehr viel übrig. Daher sind Subventionen notwendig, um die Projekte für Investoren attraktiv zu machen. 

Dies geht über Direkte Zuschüsse, Public-Private-Partnerships (PPP) oder Result-based-Finance-Programme (RBF), bei denen der Staat Unternehmen Geld für bestimmte Ergebnisse, wie die Versorgung von Haushalten mit Stromversorgung, zahlt. Somit haben Unternehmen eine kalkulierbare Grundlage.

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Die Gelder, die aktuell in die Subvention fossiler Energien fließen, könnten in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert werden. Dadurch heben wir Projekte über die Profitabilitätsschwelle – und machen sie attraktiv für private Investoren.

Prof. Dr. Wolfgang Rams, CEO - AGT AG

Das Problem mit fossilen Subventionen

Gerade in Subsahara-Afrika zeigt sich, wie ineffizient fossile Energien subventioniert werden.  Sowohl die Rohstoffe als auch neue Technik werden immer teurer. Die Folge: veraltete und ineffiziente Kraftwerke, die die Energiekrise verschärfen. Um den Strom aus veralteten Kraftwerken mit geringem Wirkungsgrad für die Bevölkerung bezahlbar zu machen, muss der Diesel vom Staat sehr stark subventioniert werden. Dies können sich viele Regierungen in Subsahara-Afrika nicht leisten und es kommt immer öfter zu geplanten Stromausfällen und Abschaltungen der Anlagen. Dieses Mittel kann bei einem zentralen Stromnetz natürlich auch politisch genutzt werden, um bei Regierungskrisen die Bevölkerung vom Strom abzukoppeln.

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Erneuerbare Energien als nachhaltige Lösung

Einmal aufgebaut, sind Mini-Grids und Solarprojekte wie unsere ImpactSites finanziell tragfähig. Sonnenenergie verursacht keine laufenden Rohstoffkosten, so bleibt der Strom für die Menschen bezahlbar – ein Modell für die Zukunft!