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#ImpactStory Nassou Oumar – Serial Entrepreneur mit lokaler Vision

Marie
02. Dezember 2021

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In der heutigen Impactstory möchten wir euch Nassou Oumar vorstellen. Er betreibt ein gut laufendes Restaurant in Djoliba (Mali), hat eine eigene Viehzucht sowie Hühnerfarm und betreibt zusätzlich einen kleinen Baumarktladen, in dem er essenzielle Dinge für Reparaturen und Konstruktionen verkauft. Er ist ein echter Serial Entrepreneur, der nie müde an neuen Ideen wird, um sein Dorf zu empowern.
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Nassou Oumar vor seinem Restaurant in Djoliba

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Der Kühlschrank ist ein wichtiges Asset in Nassous Restaurant

Mehr Produktivität und Möglichkeiten durch nachhaltigen Strom – Nassou macht’s vor

Wir treffen Nassou für unser Interview in seinem Restaurant. Schon von weitem riechen wir das frisch gebratene Hähnchenfleisch. Uns läuft direkt das Wasser im Mund zusammen, zumal wir noch nicht zu Mittag gegessen haben. Nassou ist in ganz Djoliba für seine leckeren Brathähnchen bekannt und als wir nach dem Interview die Chance haben, eines der berüchtigten Hähnchen zu probieren, verstehen wir warum.

Aktuell nutzt Nassou den Strom von Africa GreenTec nur für sein Restaurant, das er erst vier Monate vor unserem Interview eröffnet hat. Seit er Strom von Africa GreenTec bezieht, ist Nassou’s Restaurant voll von Gästen, besonders abends:

Es ist verrückt! Mein Laden hat sich zum beliebtesten Treffpunkt im Dorf entwickelt und das nach nur vier Monaten! Aber ich verstehe es, ich kann den Leuten etwas bieten. Um die Leute unterhalten zu können, habe ich einen Fernseher gekauft, in dem sich meine Gäste beispielsweise Fußballspiele anschauen können. Außerdem habe ich jeden Abend meine Musikanlage an und die Leute lieben es, abends mit guter Afrobeat-Musik zusammensitzen und gemeinsam zu essen und zu trinken. Und es ist nicht zu heiß in meinem Laden. Durch den Ventilator, den ich erst vor kurzem erstanden habe, bekommen meine Gäste wenigstens eine kleine Abkühlung von der Hitze draußen.

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Außerdem kann Nassou seinen Laden abends länger geöffnet lassen. Seinen Gästen ist es möglich, trotz Dunkelheit zu bleiben, da er nun auch abends Licht in seinem Restaurant hat. Durch die attraktiven Angebote seines Restaurants kann sich Nassou kaum vor Gästen retten. Dank Mundpropaganda hat sich zudem seine Brathähnchen-Spezialität schnell herumgesprochen und alle wollen sich selbst ein Bild von dem neuen Restaurant und seinem Besitzer machen.

Mit den gestiegenen Einnahmen durch sein Restaurant konnte Nassou es sich leisten, weitere Mitarbeiter einzustellen und beschäftigt aktuell sechs Personen in seinem Restaurant. Er hat zudem Arbeitsplätze in seinem Dorf geschaffen, weshalb ihm die Leute zusätzlich dankbar sind und ihn schätzen.

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Nachhaltige Landwirtschaft als zweites Standbein

Auch seine Viehzucht läuft gut. Aktuell hat er etwa 30 Kühe, 15 Schafe sowie 750 Hühner. Seit 2010 nimmt Nassou immer wieder an Schulungen über Viehzucht teil und nutzt die gewonnene Expertise, um seine Tiere bestmöglich aufzuziehen. Ein guter Umgang mit seinen Tieren ist ihm sehr wichtig. Einmal am Tag geht er seine Tiere auf dem Feld besuchen und stellt sicher, dass seine Mitarbeiter die Tiere auch anständig behandeln. Wenn er sieht, dass einer seiner Mitarbeiter mit den Tieren nicht gut umgeht, ist das ein sofortiger Kündigungsgrund für Nassou.

Zusätzlich betreibt er einen Inkubator, in dem er seine Hühner züchtet. Diesen betreibt er aktuell noch mit eigenen Solarpanels, da Africa GreenTec den Strom in Djoliba derzeit nicht 24 Stunden am Tag anbieten kann. Das ist aber essentiell für den Inkubator, denn wenn die Eier nicht rund um die Uhr mit Licht bestrahlt werden, brüten sie nicht.

Neben Hühnern und Eiern verkauft er auch gemahlenen Mais. Nassou hat eine Mühle, mit der er den groben Mais zu Mehl verarbeitet. Es gibt eine hohe Nachfrage nach Maismehl und er findet immer Kunden, die ihm das Mehl kiloweise abkaufen.

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Nassou züchtet auch Schafe

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Der Inkubator benötigt durchgehend Strom

Das ist es, worauf ich stolz bin! Ich bin aktiv und möchte durch meine Arbeit ein gutes Leben für mich und meine Familie gestalten! Weiterhin möchte ich Impact in meinem Dorf schaffen und etwas an meine Community zurückgeben. Ohne Strom sind meine Ideen nicht umsetzbar, deshalb ist Strom der Anfang von allem für mich. Ich möchte dem Dorf helfen, indem ich Unternehmen gründe und Arbeitsplätze schaffe. Im Entrepreneurship erlebe ich selbst Unabhängigkeit und Selbstbestimmung und das ist mir sehr wichtig – aktuell könnte es mir nicht besser gehen. Vor 10 Jahren war ich schon in Marokko und wollte nach Europa. Wenn mir heute jemand anbieten würde nach Paris zu ziehen, würde ich es ablehnen – ich habe ja alles hier!

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Perspektiven für die Zukunft

Für die Zukunft hat Nassou noch einige Pläne. Er möchte mehrere Gefriertruhen für sein Restaurant kaufen, um das Hähnchen­fleisch besser und länger lagern zu können. Außerdem plant er, seine Viehzucht zu vergrößern. Weiterhin möchte er einen Lieferwagen, um seine Produkte und Waren auch weiter weg verkaufen zu können. Er wünscht sich Strom, der rund um die Uhr läuft. Dieses Feedback haben wir tatsächlich schon öfter von unseren Kunden bekommen. Wir arbeiten daher bereits an innovativen Speicher­möglichkeiten und Konzepten, um dies in neuen und bestehenden ImpactSites zu ermöglichen.